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Ferienland Rhön

Willkommen im Land der offenen Fernen !
Wenn Sie sich mal aus tiefstem Herzen wohlfühlen möchten, dann sollten Sie sich schleunigst aufmachen in die Rhön. Sie müssen ja nicht gleich in die Luft gehen wie die Segelflieger, die von der Wasserkuppe- dem höchsten Berg der Rhön – aus starten. Die einzigartige Kulturlandschaft, geprägt von zahllosen unbewaldeten Kuppen, lieblichen Tälern, Mooren und einzigartiger Flora und Fauna, lässt Ihre Blicke schweifen und Ihre Gedanken bekommen Flügel. Im Herzen Deutschlands entdecken Sie ein Eldorado für die Seele – und Deutschlands Wanderwelt Nr. 1. Doch nicht nur die mehr als 6.000 Kilometer hervorragend ausgeschilderten Wanderwege laden Sie zu aktiver Erholung ein, auch Golfen, Radwandern, Klettern, Reiten, Kanufahrten, Gleitschirmfliegen sowie zahlreiche Bäder gehören zum breiten sportlichen Angebot der Rhön. Wer sich verwöhnen lassen möchte, tut das am besten in einem der acht Heilbäder, die neben erstklassigen Behandlungen für vielfältige Indikationen auch Verwöhnarrangements der Extra-Klasse bereithalten.

Auf der Milseburg

Kulturliebhaber entdecken die Barockstadt Fulda, statten der bekannten Theaterstadt Meiningen einen Besuch ab oder erleben den „Kissinger Sommer“. Und weil Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten, bieten die Rhöner ihren Gästen in den gemütlichen Gasthöfen regionale Küche von delikat bis deftig, zubereitet mit garantiert frischen, vorwiegend aus einheimischem Anbau stammenden Produkten. Dazu gibt’s frische Apfelsäfte, sprudelndes Wasser, frisches Bier oder funkelnden Wein – natürlich ebenfalls aus heimischen Quellen. Nach einem ereignisreichen oder entspannenden Tag tanken Sie Ruhe bei freundlichen und um Ihr Wohl besorgten Gastgebern. Sie haben die Wahl, ob Sie das in einem der zahlreichen Landhöfe und Pensionen, in gemütlichen
Ferienhäusern, Ihrem eigenen Wohnmobil oder stilvollen Hotels tun möchten, erholsamer Schlaf wird Ihnen in der Rhön auf jeden Fall garantiert.
Informationen:

Rhön-Info-Zentrum des Fremdenverkehrsverbandes Rhön e.V.
Wasserkuppe 1
36129 Gersfeld
Telefon (0 66 54) 91 83 40
Telefax (0 66 54) 91 83 420
Email:
tourismus@rhoen.de
Homepage Rhön

Das Rote und Schwarze Moor

Früher galten sie als Stätten des Unheils, geheimnisvoll und öde: die Moore. Zahlreiche überlieferte Schauergeschichten erzählen von versunkenen Schurken, gespenstischen Nebelwesen und geheimnisvollen Moorjungfrauen. Doch die Moore haben dem Besucher weit mehr zu bieten als Märchen und Sagen. Heute sind diese Naturlandschaften rar gewordene Biotope. Die beiden größten und bekanntesten Hochmoore der Rhön sind das Schwarze und das Rote Moor. Das Schwarze Moor gilt als eines der wenigen beinahe unberührten Hochmoore Mitteleuropas und zählt damit zu den wertvollsten Naturschätzen der Rhön.
Allgemeines
Hessen gehört zu den moorärmsten Bundesländern Deutschlands. Seine Gesamt-Moorfläche wird mit 30 Quadratkilometern angegeben und umfaßt damit nur einen verschwindend kleinen Bruchteil der gesamten deutschen Moorvorkommen, die auf nicht ganz 15 000 Quadratkilometer geschätzt werden. Angesichts der Seiltenheit von Hochmooren in Hessen ist es keine Frage, daß die beiden Moore der Rhön - das Rote und das Schwarze Moor- unter Naturschutz stehen. Die Rhön war über Jahrtausende ein Waldgebirge, unterbrochen nur von wenigen waldfreien Flächen. Nach Gründung des Klosters Fulda im Jahr 744 setzte eine Besiedlung der höheren Gebirgslagen ein - und mit der Besiedlung begann die Rodung der über 10.000 Jahre alten Moore. Die Entwicklung der Hochmoore begann in der Schlußphase der letzen Eiszeit. Damals setzte die Moorentwicklung mit örtlich eng begrenzten Versumpfungen ein. War früher der Gang ins Moor nicht selten ein lebensgefährliches Wagnis, führen heute Bohlenstege den Wanderer sicher durch diese touristisch gut erschlossen Natur-Oasen.
Pflanzen und Tiere
Informationstafeln beschreiben die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, zeigen ökologische Funktionen und die Bedeutung der Moore für den Naturschutz auf. Moore werden je nach Entstehung in Versumpfungs- und Verlandungsmoore unterschieden. Das Rote und das Schwarze Moor zählen zu den Versumpfungsmooren, bei denen nasse Hangmulden durch schwaches Gefälle und hohe Niederschläge allmählich versumpfen.

Der Wasserhaushalt legt die Typisierung in Hochmoor und Niedermoor fest. Hochmoore sind von ausreichend hohen Niederschlägen abhängig. Das Regenwasser wird dabei von Torfmoosen wie von einem Schwamm festgehalten. Das Milieu dieser Moore ist nährstoffarm und sauer. Nur besonders widerstandsfähige Pflanzen wie der rundblättrige Sonnentau, die Rosmarinheide oder die Krähenbeere mit ihren schwarzen Beeren behaupten sich in dieser kargen Region. Tiere können sich in die Stille der Moore zurückziehen, selten gewordene Arten der Feuchtgebiete siedeln hier und passen sich den extremen Bedingungen an. Fischen kann das Moor trotz seines Wasserreservoirs in den Mooraugen keinen Lebensraum bieten, dagegen charakteristischen Kerbtieren wie etwa den vielfältigen Libellenarten. Torf-Mosaikjungfer, die Kleine Moorjungfer oder die Arktische Smaragdlibelle zeigen bei ihren grazilen Flugkünsten wunderschöne Farbschattierungen. Für einen knalligen Farbfleck in der Landschaft sorgt der Hochmoorgelbling. Dieser Schmetterling war früher fast in allen europäischen Mooren zu finden, starb jedoch beinahe aus und konnte im Roten Moor wieder angesiedelt werden. Kreuzotter und Bergeidechse, das Birkhuhn, die Bekassine und der Wiesenpieper sind weitere Bewohner der Moore.
Schutz der Moore
Bis heute sind Moore eine Touristenattraktion. In den 60er und 70er Jahren forderten ungeregelte Besucherströme quer durch die Landschaft ihren Tribut - die Natur wurde nachhaltig geschädigt, und einige Pflanzen- und Tierarten starben aus. Besonders betroffen ist das Rote Moor. Hier wird die Regeneration nach Aussage von Fachleuten noch Jahrhunderte dauern. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurden Konsequenzen gezogen: 1976 entstand im Schwarzen Moor der erste befestigte Weg. Inzwischen gibt es in beiden Mooren ein Wegenetz aus befestigten Bohlen, das vom Besucher strikt einzuhalten ist. So existiert im Roten Moor ein Moorlehrpfad von drei Kilometern Länge, der Rundwanderweg beträgt zehn Kilometer. Denn mittlerweile wurde erkannt: Nur Schutzgebiete bewahren die sensiblen Lebensräume.
Das Rote Moor
Was in Jahrtausenden gewachsen ist, wurde in nur wenigen Jahrhunderten verdrängt: Das Rote Moor, ursprünglich einmal 50 Hektar groß, wurde schon früh wirtschaftlich genutzt. So wurde Torf zunächst zu Heizzwecken verwendet, seit 1809 wurden zusätzlich Heilbäder beliefert. Bis in die 80er Jahre dieses Jahrhunderts wurde das Rote Moor durch intensive Abtorfung fast völlig zerstört. Nach 99 Jahren Ausbeutung ist die Hochmoorfläche des Großen Roten Moores von 32 auf 11 Hektar geschrumpft. Heute wird das Rote Moor mit Vielfältigen Maßnahmen renaturiert: Dazu gehört das Aufstauen von Wassergräben ebenso wie die Entfernung von Hölzern, die nicht in das Moor gehören. Ziel ist es, der heimischen Pflanzen- und Tierweit den natürlichen Lebensraum zurückzugeben. Übrigens: Die größten Bestände der Karpatenbirke, die sich in ganz Mitteleuropa ausgebreitet hat und in den Mooren der Rhön häufig vorkommt, sind im Roten Moor zu finden. Die Karpatenbirkenwälder zählen zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Rhön. Das Rotes Moor umfaßt etwa 29 Hektar Moorgebiet und erstreckt sich auf der Hohen Rhön zwischen Wasserkuppe und Heidelstein.
Das Schwarze Moor
Das Schwarze Moor liegt in der bayerischen Rhön und ist nicht nur für Besucher, sondern auch für Wissenschaftler eine bedeutsame Natur-Oase. Rund 70 Hektar groß, weist es die typische Struktur eines Hochmoores auf: Der Hochmoor-Komplex ist locker mit Gehölzen, meist sind es Kiefern, bewachsen. Wasserbefüllte sogenannte „Schlenken“ und trockene gewölbte „Bulten“ kennzeichnen die Oberflächenstruktur. Rund um das zentrale Hochmoor siedelt sich ringförmiges „Randgehänge“ an. Hier kann das Wasser relativ gut abfließen. Birken und eine Vielzahl von Beerensträuchern trennen das Hochmoor vom Niedermoor, am nächst äußeren Rand folgen Fichtenbestände. Wölbungsrisse im Torfkörper, die sogenannten „Flarken“, sind charakteristisch für das Schwarze Moor und fallen dem Betrachter als Wasseransammlungen in unterschiedlicher Tiefe und Länge auf. Die rundlichen Wasseransammlungen im Moor werden "Kolke" genannt. Im Schwarzen Moor gibt es drei dieser "Mooraugen". Das größte mißt 50 Quadratmeter. So kann der Wanderer dem Moor beim Spaziergang über den Bohlenpfad aus nächster Nähe „direkt ins Auge sehen“.
Informationen:
Internetportal Rhön
Fremdenverkehrsverband Rhön e. V., Wörthstr. 15, 36037 Fulda,
Tel.: 0661/6006-115, Fax: 0661/6006-120,
fvv-rhoen@rhoen.de

Die Wasserkuppe

Flieger, grüß mir die Sonne ...
Borstgraswiesen, Rhöngras entlang der Hänge, zerzauste Hecken, bewaldete Hügel - kein Laut in der Luft, kein Lärm, nur das Rauschen des scharfen Windes. Und doch weht da noch etwas anderes: Der Rhöngeist, der nie zu Ende geträumte Traum vom Fliegen, von der Leidenschaft zum Segelflug. Das Segelfliegen ist ohne Frage das Identifikationsmerkmal der Wasserkuppe. Der mit 950 Metern höchste Berg Hessens zählt damit zu den Highlights des Tourismus in der Rhön.

Modellfliegerlager Abtsrodaer Kuppe

Land der offenen Fernen

Die Wasserkuppe ist nach Öffnung der innerdeutschen Grenze wieder auf ihren angestammten Platz in der Mitte Deutschlands, ins Dreiländereck Hessen-Thüringen-Bayern zurückgekehrt. Auf einer Fläche von 3900 Hektar ist die Hohe Rhön mit ihrer höchsten Erhebung per Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden. Im Gegensatz zu Höhenzügen anderer Mittelgebirge ist die Wasserkuppe arm an Bodenschätzen und in der Landwirtschaft benachteiligt. Der eigentliche Reichtum sind die abwechslungsreiche Landschaft und die vom Standort abhängige vielfältige Vegetation. Wanderer schätzen die weichen Borstgraswiesen der Wasserkuppe, „Matten“ genannt, und den freien Blick weit ins Land hinaus. Trotz der massiven Eingriffe durch den Menschen, gehört die Wasserkuppe zu den botanisch wertvollen Gebieten.

Fliegerdenkmal

Der Berg der Flieger
Das Segelfliegen auf der Wasserkuppe hat Tradition. Schon 1911 trainierten Darmstädter Studenten auf der mit 950 Metern höchsten Erhebung der Rhön den Gleitflug. Die Flieger aus Darmstadt wurden schnell zur Attraktion, und das Gersfelder Kreisblatt berichtete bereits 1911: "Die Einheimischen und die in der Rhön weilenden Sommerfrischler bringen den Flugversuchen auf der Wasserkuppe das größte Interesse entgegen.“

1922 - Motorfliegen war damals verboten - wurde das „Fliegerdenkmal Wasserkuppe“ eingeweiht. Es zeigt einen Adler aus Bronze, dessen Flügel angelegt sind. Nach wie vor sind die Segelflieger eine Touristenattraktion, und die Wasserkuppe ist ihr Mekka und Zentrum gleichermaßen. Der Siegeszug des Segelfliegens begann nach dem Ersten Weltkrieg. 1924 eröffnete auf der Wasserkuppe die erste Segelflugschule der Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg durfte in der Rhön erst Mitte der fünfziger Jahre wieder geflogen und ausgebildet werden. 1950 gründete sich der erste Aero-Club am Fuße der Wasserkuppe, in Gersfeld. Ein besonderes Jubiläum stand 1970 mit dem offiziellen 50jährigen Bestehens des Segelflugs auf der Wasserkuppe an. Berühmter Ehrengast: Neil Amstrong, der erste Astronaut auf dem Mond.

Blick von der Abtsroder Kuppe

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