Gesundwandern am Adlerweg

Beim Wandern braucht es nicht immer ganz hoch hinausgehen. Vor allem dann nicht, wenn der Gesundheitsaspekt im Vordergrund steht. Ein Grundmaß an Höhenmetern im Rahmen einer Tour muss natürlich auch unter dieser Prämisse sein. Gleich wichtig ist aber freilich die gleichmäßige, nicht übertriebene Belastung des Herz-Kreislauf- Systems. Eine sanfte Landschaft bietet dafür die besten Voraussetzungen. Somit scheinen das Mieminger Plateau und das Tannheimer Tal prädestiniert für alle, die „gesundwandern“ möchten.

Die idealen landschaftlichen Bedingungen werden in beiden Regionen noch ergänzt durch Unterkünfte, die ganz besonders zu gesundheitsbewußten Wanderern passen. Das Alpenresort Schwarz am Mieminger Plateau beispielsweise stellt ein wahres Wellnessparadies für Körper, Geist und Seele und daher einen perfekten „Stützpunkt“ für wundervolle Touren dar.
Ein paar Kilometer westlich vom „Schwarz“ beginnt in dem zu Obsteig gehörenden, in herrliche (Lärchen)wiesen eingebetteten Weiler Arzkasten eine Rundwanderung, die zur so genannten „Lacke“, einem fabelhaften Aussichtspunkt in den Mieminger Bergen führt.
Vom Parkplatz wandert man am Forstweg gemütlich ansteigend zunächst stets Richtung „Lehnberghaus“. In knapp 1450 Meter Höhe heißt es dann die Route verlassen und rechts abzweigen. Nun zieht abermals ein Forstweg im Wald sanft empor, später verläuft die Strecke fast eben. Schließlich leitet ein Steig das kurze Stück nach oben zu dem als „Lacke“ bezeichneten Sattel südlich unterhalb der Wankspitze, wo man als Belohnung für die – bescheidenen - Aufstiegsmühen eindrucksvoll das gesamte Mieminger Plateau überschaut. Der Fernblick reicht außerdem nach Innsbruck und weiter in die Tuxer Alpen.
Im Sinne einer Rundtour geht es beim Abstieg zunächst hinunter zum Beginn des Forstwegs und von hier auf einem Steig direkt hinab zum nahen Lehnberghaus. Auf der Sonnenterrasse der Einkehr lassen sich die Eindrücke bei einer Tiroler Jause noch einmal Revue passieren. Gestärkt wandert man schließlich erneut über einen Forstweg talwärts, der im untersten Bereich zurück in die Zustiegsroute mündet.
Vis-à-vis des Lehnberghauses drückt sich der bis fast ganz oben bewaldete Grasberg Simmering ins Blickfeld. Knapp unterhalb des kaum ausgeprägten Gipfels steht die Simmering Alm, ein Sommer wie Winter beliebtes Wanderziel. Ein breiter Forstweg führt vom Obsteiger Ortsteil Finsterfiecht größtenteils im Wald über zahlreiche Serpentinen zu der feinen Einkehr, die - noch mehr als die Lacke – durch ein fabelhaftes Panorama besticht. Bis zu den südlichsten Ötztaler Gipfel schweifen die Blicke.
Für die Tour braucht es ein bescheidenes Maß an Kondition, steile Passagen und somit übermäßige Anstrengung sind jedoch Fehlanzeige. Der Puls wird kaum in die Höhe schnellen, eine Wanderung wie geschaffen für perfektes Herz-Kreislauf-Training erwartet die gesundheitsbewußten Ausflügler. Nordic-Walker finden hier – wie bei der Tour zur Lacke – ebenfalls ein tolles Betätigungsfeld. Und damit niemandem langweilig wird, wählt man für den Abstieg den Harnersteig, der von der Almhütte im Wald abwärts zieht und knapp vor der Passage am Zwischensimmering retour in die ursprüngliche Route mündet.

Was dem Mieminger Plateau das Alpenresort Schwarz ist, ist dem Tannheimer Tal das am märchenhaften Haldensee gelegene Traumhotel …“liebes Rot-Flüh“. Wer sich in dem 5-Sterne-Haus einquartiert genießt jeden erdenklichen Luxus und findet ringsum Wanderungen für Gesundheitsbewusste wie Sand am Meer. Seilbahnen machen es möglich, wunderbare Höhentouren zu unternehmen und Ziele zu erreichen, die man sich nicht vorher durch mühsame Anstiege „erkämpfen“ muss.
In diese Kategorie fällt die Runde, die bei der Bergstation Neunerköpfle in Tannheim beginnt und über die Landsberger Hütte zum Vilsalpsee führt.
Wir fahren mit der Seilbahn vom Hauptort Tannheim zum Neunerköpfle. Danach heißt es stets der Beschilderung „Landsberger Hütte“ folgen. Die Route verläuft im herrlichen Almgebiet am Beginn ein Stück leicht absteigend zur Oberen Strindenalm, ehe ein breiter Weg sanft empor zur zur Strindenscharte leitet. Jetzt dem Hang entlang weiter leicht abwärts zur Gappenfeldscharte und dort erneut ansteigend Richtung Schochenspitze. Der Routenverlauf eignet sich hervorragend, zügig dahin zu wandern, ohne übermäßig ins Schwitzen zu geraten.
Sobald der Steig unterhalb der Schochenspitze vorbeizieht, sind sämtliche Aufstiegshöhenmeter geschafft. In wenigen Minuten geht es nun hinunter zur Landsberger Hütte, die ein günstig gelegenes Einkehrziel darstellt.
Die letzte Passage gleicht schließlich einer Art Seen-Tour. Liegt die Landsberger Hütte bereits gegenüber eines kleinen Gewässers, so führt der Schlussabstieg am idyllischen Traualpsee vorbei, ehe man zum Naturjuwel Vilsalpsee gelangt. Der Bummelzug „Alpenexpress“ oder der Linienbus bringt die Wanderer dann gemütlich nach Tannheim.
Ähnlich ideale Voraussetzungen finden gesundheitsbewusste Wanderer nördlich des Haldensees am Füssener Jöchl. Die Ähnlichkeiten beginnen bereits bei der bequemen Liftfahrt von Grän zum Jöchl. Wechselweise an- und absteigend entlang des Gräner Höhenwegs verläuft von der Bergstation die Route, die durch den wunderbaren Kessel der unbewirtschafteten Seebenalm zur Bad-Kissinger-Hütte leitet, die viele noch als Pfrontner Hütte kennen.
Und so kommt man zu dem Alpenvereinsschutzhaus: Vom Füssener Jöchl zunächst der Beschilderung „Bad-Kissinger-Hütte“ folgen und über einen guten Steig sanft ansteigend Richtung Nordwesten auf eine Höhe von ungefähr 1900 Meter wandern. Hier öffnet sich der besagte Almkessel, in den jetzt der Steig im freien Gelände hinunter leitet. Im Anschluss an die Seebenalm ist der tiefste Punkt erreicht, danach steigt die Strecke sanft an und überwindet knapp 200 Höhenmeter empor zur Bad-Kissinger-Hütte. Am Ziel erwartet die Wanderer eine völlig überraschende Aussicht: Man befindet sich an dem Platz direkt am Nordrand der Alpen, wo die Berge praktisch ohne Zwischenstufe in Flachland übergehen.
Nach Stärkung in der Einkehr geht es am selben Weg retour zum Füssener Jöchl, wo wieder die Gondelbahn für die gemütliche Talfahrt bereit steht.

Informationen:

Lacke (1704 m):
Talort: Arzkasten (1151 m Gemeinde Obsteig)
Wegbeschaffenheit: Forstweg, Steig
Gehzeit: rund 1 ¾ Std. von Arzkasten zur Lacke, rund 1 Std. von der Lacke über das Lehnberghaus nach Arzkasten
Höhenunterschied, Entfernungskilometer: rund 550 Höhenmeter in Auf- und Abstieg, rund 10 Kilometer (Hin- und Rückweg)
Ausgangspunkt: Parkplatz in Arzkasten (1151 m)
Lehnberghaus (1554 m): geöffnet Mitte Mai bis Ende Oktober, Tel.: ++43/(0)676/5344791
Gasthof Arzkasten (am Ausgangspunkt): geöffnet Anfang Mai bis Ende Oktober, Tel.: ++43/(0)5264/8121
Touristische Info: TVB Mieminger Plateau & Fernpass-Seen, A-6416 Obsteig, Tel.: ++43(0)5264/8106, Internet: www.mieminger-plateau.at

Simmering Alm (1820 m)
Talort: Obsteig (991 m)
Wegbeschaffenheit: Forstweg, Steig
Gehzeit: rund 2 Std. Aufstieg, rund 1 ¾ Std. Abstieg
Höhenunterschied, Entfernungskilometer: knapp 800 Höhenmeter in Auf- und Abstieg, rund 12 km (Hin- und Rückweg)
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Schranken am Beginn des Fahrwegs in unmittelbarer Nähe zum Grünberglift (Ortsteil Finsterfiecht)
Simmering Alm: geöffnet Mitte Mai bis Ende Oktober
Touristische Info: TVB Mieminger Plateau & Fernpass-Seen, A-6416 Obsteig, Tel.: ++43(0)5264/8106, Internet: www.mieminger-plateau.at

Rundwanderung Landsberger Hütte
Talort: Tannheim (1097 m)
Wegbeschaffenheit: Steig (im Abstieg von der Landsberger Hütte zum Traualpsee Seilsicherungen aber problemlos für Wanderer begehbar), Fahrweg
Gehzeit: rund 4 ¼ Std. (Neunerköpfle - Vilsalpsee)
Höhenunterschied, Entfernungskilometer: rund 500 Höhenmeter im Aufstieg, rund 1000 Höhenmeter im Abstieg (Neunerköpfle – Vilsalpsee), rund 10 km (Neunerköpfle - Vilsalpsee)
Ausgangspunkt: Bergstation Neunerköpfle (1750 m)
Landsberger Hütte (1805 m): geöffnet von Pfingsten bis Mitte Oktober, Tel.: ++43/(0)5675/6282
Obere Traualpe (1649 m, am Traualpsee): geöffnet von Juni bis Oktober, Tel.: ++43/(0)676/5114563
Einkehrmöglichkeiten am Vilsalpsee:
Gasthaus Vilsalpsee: ganzjährig geöffnet, Tel.: ++43/(0)5675/6293
Restaurant Fischerstube: geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober, Tel.: ++43/(0)5675/6278
Tannheimer Liftgesellschaft: A-6675 Tannheim, Tel.: ++43/(0)5675/6260, www.lift-tannheim.at, Liftbetrieb durchgehend von Juni bis Ende Oktober
Tourismusverband Tannheimer Tal, A-6675 Tannheim 110, Tel.: ++43/(0)5675/62200, Fax: 622060, Internet: www.tannheimertal.com

Füssener Jöchl – Bad-Kissinger-Hütte – Füssener Jöchl
Talort: Grän (1138 m)
Wegbeschaffenheit: Steig
Gehzeit: rund 4 Std. (Hin- und Rückweg)
Höhenunterschied, Entfernungskilometer: rund 550 Höhenmeter in Auf- und Abstieg (Hin- und Rückweg zusammen), rund 8 Kilometer (Hin- und Rückweg)
Ausgangspunkt: Füssener Jöchl (1818 m), erreichbar mit Seilbahn von Grän
Bad-Kissinger-Hütte (ehemals Pfrontner Hütte, 1788 m): geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober, Tel.: ++43/(0)676/3731166
Sonnenalm (am Füssener Jöchl): geöffnet während der Betriebszeiten der Seilbahn, Tel.: ++43/(0)5675/5129
Liftgesellschaft Grän, A-6673 Grän, Tel.: ++43/(0)5675/6363, www.lifte-graen.com, Liftbetrieb durchgehend von Juni - Oktober
Tourismusverband Tannheimer Tal, A-6675 Tannheim 110, Tel.: ++43/(0)5675/62200, Fax: 622060, Internet: www.tannheimertal.com

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